Die 7 Oterser Seen sind nach alter Überlieferung ein alter Allerarm. Die insgesamt rund 57.000 qm großen Seen prägen in besonderer Weise die Landschaft am westlichen Rand unseres Dorfes und den Übergang von Heide- & Geestlandschaft in die Oterser Allermarsch.
GESCHAFFT – Die größte Gefahr ist gebannt. Am 19. und 20. Juni wurde in einer insgesamt 11-stündigen Säuberungs- & Rettungs-aktion mit durchschnittlich einem Dutzend Aktiven an beiden Tagen, mit insgesamt rund 130 ehrenamtlichen Mann-/Frau-Stunden, der größte der 7 Oterser Seen vom „grünen Teppich“ befreit und der See vor dem „Umkippen“ – also dem Zusammenbruch des gesamten Teich-Ökosystems – bewahrt!
Mit der obigen Bilder-Galerie dokumentieren wir die Maßnahmen zur See-Rettung seit dem 17. Juni 2015. Die Galerie wird mit Bild-Tafeln stetig aktualisiert.
Die zweitägige See-Rettungs-Aktion der Dorf- und Vereinsgemeinschaft Otersen mit vielen engagierten Vereinsmitgliedern darf nach Einschätzung der Fachleute als ERFOLG gewertet werden, auch wenn schon wieder 20 % der Wasseroberfläche „grün“ ist. Das Wichtigste: Der Sauerstoff-Gehalt wurde von 3 mg/l am 17. Juni auf 7 mg/l bei der 2. Messung durch das Institut Dr. Nowak deutlich gesteigert.
Bericht vom 22. Juni 2015: Sauerstoffgehalt von 3 auf 7 mg/l verbessert! Bürger-Aktion ein Erfolg
Als Angler und See-Liebhaber Rolf Lühning am Montagfrüh von seinem Angler-Steg auf den See blickte, überwog auf der Wasser- oberfläche direkt vor ihm die Farbe grün. Keine 48 Stunden nach Abschluss der arbeitsintensiven Säuberungsaktion, keine zwei Tage nachdem 13 Kipper-Ladungen mit ca. 60 Kubikmetern grüner Entengrütze vom See entfernt wurden, hatte sich das Zeug schon wieder ausgebreitet.
Am Montagmittag nahmen Nicolai Nowak und Dr. Said Yasserie die 2. Untersuchung vom Ruderboot in der See-Mitte und an weiteren Stellen vor. Die wichtigsten Erkenntnisse der Untersuchung vom 22. Juni teilte Nicolai Nowak per eMail wie folgt Günter Lühning mit;
- Die Aktion vom Wochenende war auf jeden Fall hilfreich und konstruktiv für den See, da auch eine beträchtliche Menge an Biomasse und damit auch ein Teil des Nährstoffs Phosphat entfernt wurde. Außerdem wäre beim Absterben der Wasserlinsen-Blüte im Wasserkörper zusätzlich viel Sauerstoff verbraucht worden.
- Die vorläufigen Ergebnisse der Untersuchungen haben ergeben, dass wir mit 380µg/L Gesamtphosphor und davon 200 µg/L gelöstem Phosphat (wie vermutet) eine große Menge an frei verfügbaren Nährstoffen im Wasser vorliegen haben, die (leider) eine sehr gute Nahrungsgrundlage für weitere Algen oder eben auch Wasserlinsen sein können.
- Die Wasserlinsen bedecken derzeit ca. 20 % der Wasserfläche (letzte Woche noch ca. 90 %).
- Die Wasserlinsen bilden zudem nur eine sehr lockere, dünne Schicht (letzte Woche bis zu 5cm aggregierter Biomasse) und werden durch Strömung leicht verdriftet.
- Das Bild von heute früh war vielleicht eine etwas krasse Momentaufnahme und demnach zu Unrecht beunruhigend.
- Zumal -und das ist das entscheidende- der Sauerstoff wieder bei erfreulichen 7 mg/L und damit bei einer Sättigung von 75% liegt (letzte Woche bei 3mg/L) !
Bericht vom 20. Juni 2015: See-Rettung: 60 Kubikmeter „Entengrütze“ entfernt – 13 landw. Anhänger voll
Etwa 60 Kubikmeter „Kleine Wasserlinse“ (eine der am schnellsten wachsenden Pflanzen weltweit) – im Volksmund auch „Entengrütze“ genannt – haben wir mit Schlauchbooten, Ölsperre, Traktoren mit Frontlader, viel Muskelkraft und einem Teleskoplader vom See geholt und die Wasseroberfläche wieder „sichtbar“ gemacht. 60 Kubikmeter „Entengrütze“ – das sind 13 landwirtschaftliche Anhänger / Kipper voller Biomasse, durch die der Sauerstoffgehalt auf 2 mg und damit unter den Mindestwert abgesunken war. Fische (benötigen 3 mg Sauerstoff im Wasser) und die ganze Vegetation waren wg. Sauerstoffmangel bedroht.
Hoffentlich erholt sich unser See jetzt rasch. Weitere Sanierungs-maßnahmen werden wir jetzt abstimmen und warten auf die Untersuchungsergebnisse und Vorschläge des Instituts Dr. Nowak in Ottersberg. Sobald diese Ergebnisse und der Maßnahmenplan der Fachleute vorliegen, werden wir See-Eigentümer, Anlieger und interessierte Einwohner in Abstimmung mit Gemeinde Kirchlinteln und Landkreis Verden zu einer Informationsveranstaltung und zur weiteren Abstimmung einladen.
Bericht vom 14. Juni 2015: „Kleine Wasserlinse“ = „Entengrütze“ und der Zusammenbruch des Teich-Ökosystems durch Sauerstoffmangel
Bei dem „grünen Teppich“ der aktuell mehrere Oterser Seen, insbesondere der großen See mit öffentlichem Zugang von der Fährstraße her, bedeckt handelt es sich um die „Kleine Wasserlinse“, im Volksmund auch „Entengrütze“ genannt. Was passieren kann (und wird) wenn ein Stillgewässer mit „Entengrütze“ bedeckt ist, hat der Naturschutzbund NABU aufgrund eines Ereignisses im August 2009 auf seiner Internetseite http://www.nabu-gladbeck.de/Gewaesserschutz.263.0.html beschrieben. Die „Kleine Wasserlinse“ gehört zu den am schnellsten wachsenden Pflanzen auf der Welt und führen bei großflächiger Bedeckung eines Stillgewässer zum Zusammenbruch des Teich-Ökosystems durch Mangel an Sauerstoff.
Bericht vom 13. Juni 2015: Große Sorge um Oterser Seen
Immer mehr Einwohner sind besorgt über den Zustand einiger der 7 Oterser Seen. Insbesondere der größte, von der Fährstraße her öffentlich zugängliche See ist am stärksten betroffen. Ein dicker grüner, immer größer werdenden Teppich bedeckt den Oterser See und macht Baden und Schwimmen im Oterser See unmöglich. Ein „Umkippen“ des Sees und damit des Ökosystems droht und jetzt wurde die Dorf- und Vereinsgemeinschaft Otersen auf den Plan gerufen. Fachleute sollen um eine Analyse und um Hilfe gebeten werden, denn „die Oterser Seen gehören zu unserem Dorf wie der Dom in Verden und bedeuten Lebensqualität und ein Kleinod zur Entspannung in der Natur“, so ein besorgter Vereinsvertreter.
Die 7 Oterser Seen westlich der Otersener Dorfstraße und südwestlich der Fährstraße erstrecken sich auf etwa 57.000 qm Fläche am Übergang zwischen Heide- und Dünenlandschaft zur Oterser Allermarsch. Die Landschaft rund um unser Dorf wird durch die Aller im Westen und die 7 Oterser Seen in besonderer Weise positiv geprägt. Seit Generationen werden die Seen zum Baden und Schwimmen bzw. zum Eishockey-Spiel und Eislaufen im Winter genutzt. Mit dem Schwimmen und dem Bade-Spaß könnte es schon bald endgültig vorbei sein.
In den 1960er/1970er Jahren engagierte sich die Freiw. Feuerwehr Otersen für den größten Oterser See, legte eine Badestelle mit Abtrennung eines Nichtschwimmer-Bereiches an und errichte ein kleines Umkleidehaus aus Holz mit insgesamt sechs Umkleide-kabinen für beide Geschlechter.
Insbesondere der größte der 7 Seen in der Fährstraße ist stark betroffen. Dieser See befindet sich etwa zur Hälfte im Privateigentum. Etwa ein Viertel befindet sich zusammen mit der Wiese zwischen Fährstraße und See (auch Feuerwehr-Übungsplatz) im Eigentum des Deichverbandes Otersen. Die übrige Fläche mit dem Grundstück südwestlich des Sees befindet sich im Eigentum der Gemeinde Kirchlinteln.
Bereits im Sommer 2014 bedeckte ein großer, grüner „Teppich“ den Oterser See, der auf einem Luftbild von Anfang August gut sichtbar ist. In allen Generationen war es üblich, dass der See im Spätsommer einmal grün „blühte“ – bald danach war er wieder sauber. Insbesondere weil oftmals in den folgenden Winter- und Frühjahr-Halbjahren Hochwasser für einen Wasseraustausch und eine Sauerstoff-Zufuhr sorgte. Hochwasser und einen Wasseraustausch gibt es aber schon seit vielen Jahren nicht mehr.
Die vielen Erlen, Eichen, Weißdorn und anderen Bäume, sind so groß geworden, dass nur noch wenig Sonne auf Teilbereiche des Sees gelangt. Weitere Gründe wie verstärkter Nährstoff-Eintrag durch die Gülle-Ausbringung in der Allermarsch dürften ebenfalls für die jetzige, sich dramatisch zuspitzende Situationen verantwortlich sein. Angler und Naturfreunde befürchten ein Fischsterben mangels Sauerstoff im See und ein „Umkippen“ des See-Ökosystems mit weiteren negativen Folgen. Bei entsprechender Sommerhitze wird sich die Situation weiter zuspitzen.