Fast 200 Antworten auf 10 Fragen zur Nahversorgung – 7 von 8 Dörfer ohne Nahversorger
Fast 200 Antworten gab es im November in kürzester Zeit bei der Nahversorgungsumfrage in der Dorfregion „von Bierde bis Wittlohe“. 170 EinwohnerInnen beantworteten alle 10 Fragen zum Themenkomplex „Wie kaufen Sie heute ein – und wie morgen?“. Die Ergebnisse der Befragung sind jetzt Grundlage für die Entwicklung eines Nahversorgungskonzeptes, das bis Februar 2022 fertig gestellt werden soll.
Die Dorfregion „von Bierde bis Wittlohe“ zählt zu den bundesweit 15 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten LandVersorgt-Projekten „Neue Wege der Nahversorgung im ländlichen Raum“. Projektträgerin ist die Gemeinde Kirchlinteln – auch für die Gemeinden Häuslingen und Böhme (Samtgemeinde Rethem) im Heidekreis. 193 Antworten aus allen 8 Dörfern gab es insgesamt, 170 EinwohnerInnen beantwor-teten alle 10 Fragen vollständig. Bei den AntwortgeberInnen waren die Altersgruppen 40 bis 59 und über 60 bis 79 besonders stark vertreten. Aber auch junge Erwachsene gaben umfangreich Antworten, schließlich geht es ja auch um „Neue Wege“ und das „Einkaufen von morgen“.
21 Prozent der AntwortgeberInnen zeigten sich mit den aktuellen Einkaufsmöglichkeiten „sehr zufrieden“, 65 Prozent „überwiegend zufrieden“. 24 Prozent der Befragten kaufen „hauptsächlich am Wohnort“ ein. Besonderheit in der Dorfregion: nur in einem der 8 Dörfer gibt es mit dem Dorfladen Otersen noch einen Lebensmittel-Vollsortimenter, so dass nur gut 500 der knapp 2.500 Einwohner-Innen in den 8 Dörfern vollwertig Lebensmittel am Wohnort einkaufen können. In der Folge kaufen 46 Prozent der Einwohner-Innen am Arbeitsort und 26 Prozent an anderen Orten ein.
Erfragt wurde das aktuelle Einkaufsverhalten:
79 Prozent kaufen wöchentlich – 5 Prozent täglich in großen Supermärkten außerhalb der Dorfregion ein. Im 180 qm großen Dorfladen Otersen mit über 2.500 verschiedenen Produkten kaufen 32,6 Prozent der Antwortgeber aus allen 8 Dörfern wöchentlich und 9,9 Prozent täglich ein. Wochenmärkte außerhalb der Dorfregion (17 Prozent), die fünf Hofläden in der Dorfregion (14 Prozent) werden nur wöchentlich genutzt.
Mit Blick in die Zukunft können sich 11 Prozent der Antwort-geberInnen eine Lebensmittel-Bestellung im Internet und Lieferung bis an die Haustür vorstellen. Sehr wichtig und wichtig sind den EinwohnerInnen
- ein schnell erreichbarer Einkaufsort (94 Prozent),
- qualitativ hochwertige Produkte (93 Prozent),
- regionale und ökologische Herkunft (86 Prozent),
- persönliche Beratung (51 Prozent),
- Preisgünstige Produkte (48 Prozent) und
- fachkundige Beratung (46 Prozent).
„Im Alter wünsche ich mir eine möglichst wohnortnahe Lebens- mittelversorgung, um auch ohne eigenen PKW einkaufen zu können“ – Ich stimme „voll zu“ kreuzten 67 Prozent an – ich stimme „eher zu“ antworteten 26 Prozent.
Wesentliche Wünsche für die Zukunft sind:
- mehr Selbstbedienungs-Angebote (58 Prozent),
- andere / mehr Einkaufsmöglichkeiten im Wohnort / Nachbarort (51 Prozent),
- bessere Erreichbarkeit bisheriger Einkaufsmöglichkeiten ohne eigenen PKW (50 Prozent),
- zeitlich bessere Öffnungszeiten (34 Prozent),
- Vorbestellung von Waren (online/telefonisch (32 Prozent).