NDR-Moderatorin Heike Götz führte Ende Januar auf der LandSchau-Bühne der Int. Grüne Woche in Berlin ein Interview mit Marita Bruns für das AllerCafé und Günter Lühning für den Dorfladen – „Multifunktional und einzigaritig – Die Bürgerläden auf dem Lande“ hieß das Thema der Gesprächsrunde.
Marita Bruns stellte im Gespräch mit Heike Götz das Angebot des AllerCafé mit den Café-Sonntagen vom 1. Mai bis Ende Oktober jeweils von 14 bis 17 Uhr mit dem vielfältigen Torten- & Café-Angebot vor. Für Gruppen nach rechtzeitiger Voranmeldung werden auch außerhalb der Saison Frühstücksbüfetts oder Kaffeetafeln ehrenamtlich organisiert. Auf Nachfrage von Heike Götz betonte Marita Bruns, dass positive Rückmeldungen der Gäste sie zum ehrenamtlichen Engagement für das DorfCafé motivieren. Am Tag zuvor hatte Marita Bruns auf dem Messestand Niedersachsens mit Café-Gästen in der Grüne Woche-Halle 20 über das Oterser Café gesprochen. Thematisiert wurde auf der LandSchau-Bühne auch die Schließung des letzten Dorfgasthauses, des Niedersachsenhofes zum Jahresende 2016. Das AllerCafé mit seinen 40 Plätzen im Café und den 48 Sitzplätzen auf zwei Sommerterrassen könnte das Dorf-Gasthaus nur bezüglich kleinerer Gruppen ein Stück weit ersetzen. Insbesondere für große Familienfeiern und kulturelle Veranstaltungen wie Theateraufführungen sei der Niedersachsenhof-Saal nicht zu ersetzen, so Marita Bruns.
Bank-Filialen, Lebensmittelgeschäfte und Dorf-Gasthäuser schließen in den Dörfern. „Wie sieht das künftige Leben auf dem Lande aus? Wird es ohne Bürgerengagement gehen?“, wollte Fern- sehmoderatorin Heike Götz dann von Günter Lühning wissen. „Die Einwohnern in den Dörfern sollten sich für die Lebensqualität und die Zukunft ihrer Heimat engagieren. Wir Menschen auf dem Lande sollten den Mangel nicht nur beklagen, sondern selbst aktiv werden“, empfahl Günter Lühning in Berlin. „Ohne staatliche Unterstützung wird es aber auch nicht gehen“, so Lühning.
Zuvor hatte Heike Götz bei Günter Lühning schon die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für bürgerschaftlich organisierte Dorfläden und ihre Cafés hinterfragt. „Der vollständige Betrieb eines kleinen Lebensmittelgeschäftes mit über 2.000 verschiedenen Artikeln auf 100 bis 200 qm Ladenfläche und rund 50 Stunden wöchentlicher Öffnungszeit sei ehrenamtlich nicht leistbar. Der Geschäftsbetrieb sei von angestellten Mitarbeiterinnen zu gewährleisten“ zeigte sich Günter Lühning überzeugt. Ehrenamtliche Kräfte sollten aber Vorstands- und Aufsichtsrat-Funktionen übernehmen und ehrenamtliche Dorfladen-Mitglieder könnten die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen zum Beispiel an den Tagen der Waren-Anlieferungen beim Einräumen der Ware in die Regale unterstützen. Mit dem ehrenamtlich geführten AllerCafé im Dorfladen-Gebäude habe man in Otersen seit 2011 gute Erfahrungen gemacht. „Wichtig sei aber auch, dass Ehrenamtlichkeit nicht überstrapziert werde“, empfahl Günter Lühning.
Zum Abschluss der Gesprächsrunde berichtete TV-Moderatorin Heike Götz den Gästen vor der LandSchau-Bühne, dass ihr Otersen, der Dorfladen und das Café von ihrem „Landpartie“-Besuch in Otersen in guter Erinnerung geblieben ist.
