Mit dem Aller-Radtag in Otersen ist am Maifeiertag der offizielle Start in die Radwander-Saison 2017 im Aller-Leine-Tal zwischen Verden und Celle hervorragend gelungen. An den beiden Veranstaltungsorten direkt an der Aller bei den Fährschiffern und am Aller-Radweg rund um das AllerCafé kehrten die Pedalritter gleich scharenweise ein und genossen das Musikprogramm. 1.434 Fährgäste wurden mit der Solarfähre über die Aller befördert, die zweitbeste Fährgast-Zahl in der jetzt 20-jährigen Erfolgsgeschichte der umweltfreundlich mit Sonnenenergie betriebenen Allerfähre.
Nach den zu kalten Apriltagen hatten die Fährleute Bedenken bezüglich des Wetters und bauten für das Musikprogramm vorsorglich ein kleines Festzelt am Aller-Radweg auf dem Dorfladen-Grundstück auf. Bis auf den teils kräftigen Wind war der Maifeiertag dann doch eher frühlingshaft, so dass Otersen wie geplant zum „Mekka der Radler“ werden konnte. Die Gäste waren auch nicht nur auf der Durchreise, sondern viele Radwanderer verweilten längere Zeit in Otersen und an der Fährstelle, um das vielfältige Musikprogramm und das kulinarische Angebot zu genießen. Im AllerCafé und auf den Terrassen gab es Fischbrötchen, leckere Torten und Kuchen sowie Kaffee. Die Fährleute luden zum Blasmusik-Frühschoppen mit dem Verdener Blasorchester im TSV Borstel und freuten sich über stets gut besetzte Sitzplätze. Nachmittags wurde es richtig voll rund um AllerCafé und Dorfladen. Mehrere Damen verstärkten das ehrenamtliche AllerCafé-Team, um den Wünschen der vielen Gäste gerecht werden zu können.
Unter der wehenden Niedersachsen-Fahne wurde nachmittags im Schottenrock musiziert. Das Quintett von „Crest of Gordon – Pipes & Drums“ aus Bremen zog an der Allercafé-Terrasse die Gäste in seinen Bann.
Die ehrenamtlichen Fährleute sorgten sowohl am Aller-Radweg in Otersen als auch an der Fährstelle Otersen für Erfrischungsgetränke und Bier vom Fass. Nach dem Jazz-Frühschoppen an der Westener Kirche folgte an der Fährstelle Otersen das Konzert des „Vielharmonie“- Flötenorchesters aus Kirchlinteln. Die Fährstelle Otersen glich den ganzen Tag einer kleinen Festwiese und einem großen Fahrrad-Parkplatz. Das Angebot zum Verweilen war vielfältig. Henning und Birgit Rohde aus Otersen mixten an der Holiday-Cocktailbar leckere, fruchtige Cocktails. Gleich nebenan gab es Bratwurst und Pommes und schräg gegenüber war am späten Nachmittag der Flammkuchen ausverkauft.
Die Dudelsackspieler und Trommler aus Bremen zogen musizierend über die kleine Festwiese am Fähranleger, gaben noch ein kleines Platzkonzert und schritten dann mit Musik auf die Allerfähre, um an Bord auf der Flussmitte zum krönenden Abschluss des Aller-Radtages schottische Volkslieder durch das Allertal klingen zu lassen.
Zu den vielen Gästen in Otersen zählten auch Irmgard Rieck geb. Hoffmann und ihre Tochter Susanne Rieck, die exakt zwanzig Jahre zuvor die 1. Solarfähre und am 1. Mai 2000 die zweite, größere Fähre auf den Namen der Mutter bzw. Großmutter „Marie Hoffmann“, der letzten Fährfrau an der Aller, getauft hatten. Das inzwischen 20 Jahre alte, aus 1.200 Kilogramm Eichenholz gebaute Dielenboot mit dem Elektromotor kam auch zum Auftakt der 21. Fährsaison zum Einsatz. Damit die Wartezeit an der Fährstelle nicht zu lang wurde, beförderten die Fährleute Fußgänger mit dem kleinen Solarboot über die Aller, während die Radwanderer ihre Fahrräder, darunter immer mehr Elektro-Fahrräder, auf die größere Solar-Allerfähre schoben.
Nach dem 8-stündigen Fährtag, der für die Fährleute und die AllerCafé-Damen zum erfolgreichen „Tag der Arbeit“ wurde, strahlten Kassenwart Jens Brettschneiderund die Fährleute um die Wette: 1.434 Fährgäste wurden sicher über die Aller befördert. Nur am Maifeiertag 2009 waren es noch einhundert Gäste mehr – damals aber bei Windstille, blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen. Bis zum 3. Oktober ist die Solar-Allerfähre jetzt an jedem Sonnabend von 14 bis 18 Uhr und an jedem Sonn- und Feiertag von 10 bis 18 Uhr im Einsatz.