Otersen. Die Macher der norddeutschen Kultserie „Neues aus Büttenwarder“ waren zu Gast in Otersen. Im Rahmen der Aktion „Wünsch Dir Deinen NDR“ hatte sich Otersen um das Büttenwarder-Trio beworben – und gewonnen. Der humorvolle Abend mit Autor Norbert Eberlein, NDR-Redakteurin Diana Schulte-Kellinghaus und Produzent Valentin Holch in der Schmiede von Dieter Bergstedt wird den gut 60 Teilnehmern sicherlich in besonderer Erinnerung bleiben.
„Neues aus Büttenwarder“ wurde 1997 erstmals im NDR-Fernsehen ausge-strahlt. Seitdem hat Autor und „Büttenwarder-Vater“ Norbert Eberlein sämtliche Drehbücher für die bisher 88 Folgen geschrieben. Lebhaft und humorvoll berichteten die drei Hamburger „Stadtschinken“ über die Entstehung der 25-minütigen Büttenwarder-Fernsehfilme. Aus ersten handschriftlichen Notizen wird ein 4- bis 6-seitiges Manuskript. Dann beginnt zwischen Autor, Redakteurin und Produzent die Für- und Wider-Abwägung und die Prüfung auf Machbarkeit und Finanzierbarkeit. Erst danach wird das meist 40-seitige Drehbuch geschrieben und vom Trio abschließend beraten und beschlossen. Für jede 25-minütige Folge dauern die Dreharbeiten eine Woche. Die Filmaufnahmen finden im 1.400 Einwoh-ner zählenden Dorf Grönwohld südlich von Bad Oldesloe statt – im und vor dem dortigen Gasthof „Unter den Linden“ und auf dem heruntergekom-menen Bauernhof von Bauer Kurt Brackelmann, der vom norddeutschen Volksschauspieler Jan Fedder gespielt wird. Von Beginn an dabei ist Peter-Heinrich Brix in der Rolle des Bauern „Adsche Tönnsen“, der sich mit Brackelmann neben einer Mofa auch die frühere Jugendliebe Gerlinde Ködenbröck, die aber in 88 Folgen noch nie in Erscheinung trat.
Ist Brackelmanns maroder Hof Kulisse oder Realität? „Dieser Hof ist wirklich Realität. Bis vor drei Jahren lebte ein alter Bauer auf diesem Hof, genauso wie Kurt Brackelmann in den Büttenwarder-Filmen. Nach dem Tod des alten Bauern, der bei Filmaufnahmen gelegentlich neben Jan Fedder auf dem Sofas saß – im Film aber nicht zu sehen war, vermietet ein Erbe den Hof an das NDR-Team. Norbert Eberlein, Diana Schulte-Kellinghaus und Valentin Holch berichteten über ihre jeweiligen Aufgaben, darüber wie neue Ideen entstehen und wie diese Film-Ideen dann realisiert werden. Gedreht wird jährlich ab Juni und ausgestrahlt werden die neuen Folgen – gemischt mit alten Folgen der Kultserie bei den „Büttenwarder Festspiel-wochen“ in der Weihnachtszeit.
„Kommt Jan Fedder zurück in die Serie“ wollten die Oterser wissen „Ja“ war die Antwort des NDR-Trios, das gleichzeitig die lange Erkrankung von Jan Fedder bedauerte, der als Kurt Brackelmann mit einem „Hackenschuss“ durch einige Folgen humpelte. Bedauert wurde von Büttenwarder-Fans auch der Wechsel in der Bürgermeister-Rolle von „Waldemar Schönbiehl“ zu „Günther Griem“. Der Wechsel sei dem Alter des Schauspielers Günter Kütemeyer geschuldet gewesen. Zur Versöhnung mit den Fans soll die Figur des neuen Bürgermeisters verändert werden.
Zwei Stunden lang wechselten sich humorvolle Erzählungen über Bütten-warder, die Schauspieler und Einblicken hinter die Kulissen mit kurz Film-Ausschnitten auf der großen Leinwand ab, so dass die Gäste des Abends voll auf ihre Kosten kamen. Gezeigt wurden auch einige Filmszenen über Pannen bei den Dreharbeiten. Die Gäste konnten in einem Original-Drehbuch zur 2017er Folge „Im Dutt“ blättern und erlebten eine „Welt-Uraufführung“ , so Redakteurin Diana Schulte-Kellinghaus. Autor Norbert Eberlein las aus einem Drehbuch für eine der neuen Folgen in 2019 vor.
In dieser Folge wird die Jugendliebe von „Adsche“ Tönnsen und Kurt Brackelmann, Gerlinde Ködenbröck nach Büttenwarder zurückkehren und erstmals in einem Büttenwarder-Film zu sehen sein. Dorfladen-Vorsitzender Günter Lühning, der für Otersen die Bewerbung beim NDR eingereicht hatte, dankte den Büttenwarder-Machern für einen besonders schönen Abend und bei Dieter Bergstedt für die Bereitstellung der Schmiede als passenden Veranstaltungsort. Büttenwarder stecke ein Stück weit auch in Otersen – eigentlich in jedem Dorf, denn die NDR-Kultserie halte Norddeutschland auch einen Spiegel vor, so Günter Lühning, der den Büttenwarder-Machern einen 6er Holzkasten Allertal-Bier aus dem Dorf-laden sowie drei Backbücher „Leckerland“ mit den 76 Lieblings-Rezepten der Bäckerinnen für das AllerCafé schenkte. Das NDR-Trio bedankte sich mit einer besonderen Büttenwarder-Bildtafel und den Original Autogrammen von Autor, Redakteurin und Produzent, das im AllerCafé einen besonderen Platz erhält und an einen einmaligen Büttenwarder- Abend erinnern wird.