„Ohne die Freiwilligen Feuerwehren geht es nicht“, mit diesem Satz eröffnete Hartmut Dallmann die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Otersen und verwies auf die Moorbrände im Emsland im vergangenen Sommer. Dieser Einsatz habe deutlich gemacht, wie flexibel und einsatzstark die Ehrenamtlichen in Niedersachsen und eben auch in der Gemeinde Kirchlinteln sind, wenn schnelle Hilfe wie hier bei der Bundeswehr gefordert sei.
Das Jahr in Otersen war einsatztechnisch glücklicherweise verhältnismäßig ruhig. Neben zwei Schornsteinbränden zu Jahresbeginn und am 1. Weihnachtstag rückten die Aktiven noch einmal im Sommer aus, als eine Mülltonne brannte. Auch zwei Hilfeleistungen jeweils bei umgestürzten Bäumen sowie ein Fehlalarm standen in Dallmanns Bilanz des Jahres 2018. Um die ortsübergreifende Zusammenarbeit zu verbessern, wurde zudem zwei Mal mit den Kameradinnen und Kameraden aus Neddenaverbergen geübt – in beiden Fällen stand das Thema „Menschenrettung“ im Mittelpunkt. Bei der Übung in Stemmen wurde aber auch deutlich, dass im Zweifel größere Entfernungen zur Sicherstellung der Wasserversorgung überbrückt werden müssen.
Auch in Otersen ist die Feuerwehr wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens: So standen 2018 zum Beispiel die Unterstützung des Sportvereins beim Volkswandern oder des Heimat- und Fährvereins beim Wasserorgel-Event an der Aller auf dem Programm. Auch eigene Veranstaltungen wurden durchgeführt: Neben dem Kartenabend waren dies die Himmelfahrtstour, im Sommer die Paddeltour und ein Grillabend sowie die Teilnahme am Erntefest und der traditionelle Laternenumzug Anfang Oktober.
Insgesamt setzt sich die Otersener Wehr aus 28 Aktiven zusammen, die 2018 zusammen auf 2117 Dienststunden kommen. Hierzu zählen neben den Einsätzen und Übungen im Wesentlichen der Bereich „Aus- und Weiterbildung“ – hinzukommen aber auch die in Otersen stationierte ELW-Besatzung, der Kreisjugendfeuerwehrwart und auch die Wertungsrichter bei Wettkämpfen.
Zum Feuerwehrmann des Jahres wurde dann Erwin Zilz gekürt, der 2018 die beste Dienstbeteiligung vorzuweisen hatte. Befördert wurden Luk Rowohlt (Oberfeuerwehrmann) und Sven Priemke (Hauptfeuerwehrmann). Maik Brettschneider hatte die Beförderung zum Hauptfeuerwehrmann bereits vor zwei Wochen bei der Kirchlintler Wehr erhalten, in der er ebenfalls aktiv ist.
Gemeindebrandmeister Holger Müller und Bürgermeister Wolfgang Rodewald bedankten sich bei allen Kameradinnen und Kameradinnen für ihren Einsatz im vergangenen Jahr und informierten über die Neuerungen auf Gemeindeebene. Rodewald appellierte noch einmal eindringlich, dass die eigene Sicherheit stets an erster Stelle stehen müsse.
Für langjährige Mitgliedschaft konnten die beiden Gäste dann noch besondere Ehrungen vornehmen: Hans-Joachim Bothe (50 Jahre) und Fritz Bode (60 Jahre) wurden für insgesamt 110 Jahre in der Feuerwehr ausgezeichnet. Beide haben sich unter anderem am Bau des Feuerwehrhauses beteiligt und dabei viel Liebe zum Detail gezeigt.
Bei den anschließenden Wahlen wurde Ortsbrandmeister Hartmut Dallmann von der Versammlung im Amt bestätigt. Beim neuen Stellvertreter votierten die Aktiven für Sven Priemke (29), der bereits als Sicherheitsbeauftragter aktiv ist und für mehrere Jahre die Jugendfeuerwehr leitete. Marco Haase als bisheriger stellvertretender Ortsbrandmeister stand für eine weitere Amtszeit aus Gründen der beruflichen Weiterbildung im Rahmen eines Studiums nicht zur Verfügung, bleibt der Feuerwehr insgesamt aber erhalten.
Als Atemschutzbeauftragter wurde Erwin Zilz für drei weitere Jahre im Amt bestätigt. Nachdem Kay Brettschneider angedeutet hatte, dass für ihn im nächsten Jahr nach mehr als 25 Jahren als Schriftführer Schluss sei, wählten die Aktiven mit Jessica Brettschneider (22) eine stellvertretende Schriftführerin. Zum neuen Seniorenbeauftragten wurde Rutger Petitjean gewählt.
Zum Abschluss bedankte sich Ortsvorsteher Dieter Bergstedt auch im Namen seiner Kollegen aus Wittlohe und Stemmen bei allen Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr für die geleistete Arbeit in 2018. Unter Verschiedenes wurde dem Ortskommando Zustimmung zur Anschaffung eines Mannschaftstransportwagens (MTF) signalisiert, ähnlich wie dies bereits in Armsen oder Luttum zum Fahrzeugpark gehört.