Hochwasser: Aus für die Solar-Allerfähre – Kein Fährbetrieb

Über Oker und Leine fließen die Wassermassen aus den Hochwasser-Gebieten im Harz und aus Südniedersachsen die Aller hinab zur Fährstelle Otersen-Westen und wird zum Wochenende die Wiesen an den Fähranlegestellen in Otersen und Westen überfluten, wie vor fast genau  15 Jahren Ende Juli 2002 oder zuletzt Anfang Juni 2013. Ein Fährbetrieb ist deshalb am 29. und 30. Juli nicht möglich.

Bereits am Mittwochabend waren die Fährleute aktiv und haben Anlagen aus dem Überschwemmungsgebiet entfernt und Steg, Fähre und weitere Anlagen vor dem Hochwasser gesichert. Am Mittwoch und Donnerstag stieg der Aller-Pegel um fast zwei Meter und überschritt die 3 Meter-Marke deutlich – und das mitten im Sommer. Sommer-Hochwasser sind selten, aber wenn es soweit kommt, steht das Hochwasser oftmals gut einen Meter hoch auf den Wiesen zwischen Fluss und Sommerdeich in Otersen. Extreme Wetter-Verhältnisse und außergewöhnliche Pegel-Stände der Aller sind die ehrenamtliche Fährleute seit der Inbetriebnahme der Solar-Allerfähre vor 20 Jahren gewohnt und stellen sich notgedrungen darauf ein.
Sommer-Hochwasser am 24. Juli 2002 – Pegel-Stand: 4,33 m
 
Am 19. Juli 2002 begann die Aller kräftig zu steigen. Am 24. Juli, also vor fast genau 15 Jahren wurden 4,33 Meter gemessen. Weil noch 80 Baumstämme der Winser Flößer an der Fährstelle Otersen lagerten, wurde am 24. Juli 2002 sogar ein THW-Einsatz erforderlich, um das Flößerholz zu sichern. Der Holz-Pavillion mit den Informations-Tafeln an der Fährstelle Otersen stand zur Hälfte unter Wasser. Die vielen Weidepfähle ragten nur noch 5 Zentimeter aus dem Wasser und markierten grob den ein Meter hoch über-fluteten Weg, auf dem sonst die Radwanderer zwischen Deich und Fährstelle radeln.
Sommer-Hochwasser am 27. Juli 2017 – 19.30 Uhr: Der Steg zur Solarfähre ist bereits überflutet.

Fast zwei Wochen später führte die Aller 2002 immer noch Hochwasser. Der Weg zwischen Oterser Deich und dem Allerufer war Anfang August 2002 verdreckt und total durchweicht. Der Steg zum Bootsanleger war 14 Tage nach dem Pegel-Höchststand noch immer überflutet, so wie aktuell bei einem Pegelstand von etwa 3,20 m.

Ganz anders nur ein Jahr später. Am 16.8.2003 wurde bei extremen Niedrigwasser ein Pegel-Stand von gerade mal 0,50 m gemessen. Dank des flachen Schiffsrumpfes mit geringem Tiefgang konnte die Fähre trotzdem vorsichtig zwischen den Ufern pendeln. Vor fünf Jahren, Anfang Juni 2013 musste der Fährbetrieb dann wieder wegen Hochwasser unterbrochen werden. Vor vier Jahren stieg der Aller-Pegel erneut mitten im Sommer auf fast 4,30 Meter. Wie hoch das Sommer-Hochwasser 2017 steigen wird, zeigt sich voraus-sichtlich Anfang nächster Woche. Die Fährleute werden die Radwanderer in den nächsten Tagen stets aktuell auf der Internetseite www.solar-allerfaehre.de und auf der Facebook-Seite der Fährleute www.facebook.com/Allerfaehre informieren.