Unseren Bericht vom 28. Mai über die Entstehung des NDR-Dokumentar-Films ergänzen wir um die Drehtermine für die 2. Woche (10. bis 14. Juni 2015).
Während des Drehtages am 10. Juni 2015 begleitet das NDR-Kamerateam Familie Spöring-Landwehr beim Plattdeutschen Lesewettbewerb in Bad Bederkesa (Landkreis Cuxhaven).
Donnerstag, 11. Juni 2015
- vormittags: Waren-Annahme im Dorfladen Otersen – Belieferung durch den Haupt-Lieferanten Bartels-Langness
- nachmittags: Holunder-Blüten sammeln
- Kinderturnen beim TSV im Dorfhaus „Alte Schule
Freitag, 12. Juni 2015
- nachmittags: Erdbeer-Ernte bei Michael Scharein
Sonnabend, 13. Juni 2015
- Otersens langjähriger Gemeindebrandmeister Dieter Bergstedt und die Ortsfeuerwehr werden beim Gemeindefeuerwehrtag in Luttum begleitet.
Sonntag, 14. Juni 2015
- vormittags: Tauferinnerungs-Gottesdienst in der Kirche Wittlohe
Weitere spontane Filmaufnahmen werden kurzfristig vor Ort entschieden.
Unser 1. Bericht vom 28. Mai 2015:
Mehrere Wochen war Otersen in der „engeren Wahl“ – jetzt ist es amtlich: Otersen ist ein Dorf von insgesamt 6 Dörfern aus ganz Norddeutschland, über die das NDR-Fernsehen eine 6-teilige Serie unter dem Titel „Op´n Dörp“ produziert. 6 Dokumentar-Filme mit jeweils 90 Minuten Sendezeit über jedes der 6 Dörfer aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sollen im Herbst 2015 (voraussichtlich im Oktober) im NDR-Abendpro- gramm ausgestrahlt werden. Für den 90-minütigen Otersen-Film „in Tatort-Länge“ plant das NDR-Fernsehen insgesamt 20 Drehtage zwischen Anfang Juni und Anfang Juli ein.
Wenige Tage nach der Entscheidung für Otersen haben wir am 28. Mai 2015 von den Regisseuren und Fernseh-Autoren Anja Glücklich aus Hamburg und Achim Tacke aus Dangast folgende Informationen erhalten, die wir hier als Bürger-Information veröffentlichen:
- Inhalt der Film-Reihe
„In Deutschland sind heute die Landwirte die Minderheit in den Dörfern. Landleben hat eine gänzlich neue Dimension bekommen. Das Leben auf dem Land ist für viele ein gelebter Traum, in der heutigen Zeit oft aber auch eine große Herausforderung.
Wie sieht das Leben in einem Dorf aus? Welche Veränderungen haben die Dörfer in den letzten Jahrzehnten erlebt? Wie kommen die älteren Bewohner damit klar? Wie hält man Leute im Dorf? Welche Chancen haben Jugendliche auf Ausbildung? Wie sehen die Kinder und vor allem die Jugendlichen das Leben im Dorf? Oft wollen sie bloß weg von dörflicher Scholle und Herd. Bemerkens- wert dabei ist jedoch, dass bei Kindern vom Land das Heimatgefühl schon nach kurzer Zeit in vollster Blüte steht. Es ist eben ein Stück heile Welt – jedenfalls gefühlsmäßig.
Jedes Dorf hat seinen eigenen, unverwechselbaren Charakter. Wir suchen Menschen, die besonders dicht mit ihrem Dorf verbunden sind. Das ist zum Beispiel die Tochter oder der Sohn einer altein-gesessenen Familie, der Bürgermeister, der Pfarrer oder auch der Feuerwehrmann. Wir begleiten sie, lernen andere Dorfbewohner kennen, sehen wie sie arbeiten und leben. Wir scheuen uns nicht Idylle zu zeigen, von Träumen zu berichten. Aber auch der Struk-turwandel und die Konflikte eines Dorfes werden thematisiert.
- Umsetzung des Films
Die Interviews und Gespräche passieren nebenbei, während die Menschen arbeiten, ihrem Hobby nachgehen oder feiern. Wir legen Wert auf O-Töne, Gespräche, die untereinander laufen, im Laden, zu Hause, beim Kirchgang. Widersprüche ergeben sich im Alltag. Unse- re Heimat „Op´n Dörp“ sind filmische Erzählungen, der „kritische“ Journalist ist dabei nur bedingt gefragt. Mit einem möglichst kleinen Team lassen wir uns auf das Leben auf dem Lande ein. Der Kom- mentar ist sparsam, verbindend, nie wertend.
Die Reihe stellt ganz bewusst die unterschiedlichsten Dörfer vor. Sie unterscheiden sich in der Größe, ihren wirtschaftlichen Verhältnis- sen, der geographischen Lage und dem Klima und auch in ihrer Lebensweise. Die Dörfer sind plakative Beispiele für das Aufein-andertreffen von Vergangenheit und Moderne und dem Umgang mit dieser Situation. Die einen halten an Traditionen fest und können davon gut leben, andere stehen mitten im Umbruch und müssen umdenken.
- Otersen
In Otersen würden wir gerne dem Thema „Dorf mit Zukunft“ nachgehen. Das Dorf soll die Notwendigkeit der Entwicklungs- und Wandlungsfähigkeit von ländlich geprägten Lebensräumen exem- plarisch verdeutlichen. Unser Ziel ist es, einen informativen und unterhaltsamen Einblick in das Leben des Dorfes zu geben, der Lust auf Leben auf dem Land macht. Der Film soll aber auch verdeut-lichen, wie viel ehrenamtliche Arbeit sowie Offenheit füreinander und den Wandel der Zeit notwendig ist, um ein Dorf lebendig und zukunftsfähig zu halten.
Wie sieht ein zeitgemäßer Umgang mit den Einschränkungen aber auch Möglichkeiten eines Lebens und Arbeitens auf dem Lande aus? Wie sieht eine Lebensgemeinschaft aus, in der jedes Individuum einen Platz finden kann? Wie setzen sich die Bewohner mit ihren Fähig- und Fertigkeiten für ein Kollektivziel ein, ohne dass ihre Individualbedürfnisse vollständig negiert werden? Wie vernetzen sie sich? Wie schaffen sie sich Zukunft?
- Weitere Informationen für Otersens Einwohner
Wir freuen uns auf Otersen und bedanken uns im Voraus für das Enga- gement aller Mitwirkenden. Die Entstehung eines längeren Films kostet Zeit – und sicherlich auch im ein oder anderen Moment Geduld. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass wir unsere Dreharbeiten in den Alltag des Dorfes eingliedern können und bitten immer um direkte Rückmeldung. Nur durch stetigen, offenen Kontakt und gemeinsame Umsetzung kann ein authentischer Film entstehen, mit dem sich die Bewohner von Otersen identifizieren.“
Soweit die von Anja Glücklich und Achim Tacke geschriebene Information für die Einwohner Otersens. Achim Tacke war als Regisseur der beliebten NDR-Serie „Landpartie“ mit Moderatorin Heike Götz bereits im März 2013 zwei Tage lang in Otersen, um einen 15-minütigen Beitrag für die Landpartie-Sendung am Karfreitag 2013 zu produzieren.
„Landpartie“-Moderatorin Heike Götz widmete der Oterser Dorfgemeinschaft damals eine besondere Autogrammkarte und lobte die „tolle Dorfgemeinschaft“.
Für den jetzigen NDR-Dokumentarfilm über Otersen haben wir uns nicht beworben, sondern wurden vom NDR-Fernsehen ausgewählt. Jetzt kommt eine Menge Arbeit auf uns zu, aber irgendwie ist es ja auch eine Auszeichnung, vom NDR-Fernsehen ausgewählt worden zu sein. Alle zusammen dürfen wir gespannt darauf sein, wie der NDR uns für das Abendprogramm im Fernsehen „in Szene setzt“.
In Erwartung einer positiven Entscheidung zu Otersen war das NDR-Team bereits am 1. Mai an der Fährstelle Otersen und drehte die Eröffnung der 19. Fährsaison.
Richtig los gehen die Dreharbeiten ab Donnerstag, 4. Juni 2015. Folgende Themen sind im Drehplan bereits abgestimmt:
Donnerstag, 4. Juni
- Reparatur-Arbeiten in der Schmiede bei Dieter Bergstedt
- Familie Spöring-Landwehr wird beim Familien-Alltag begleitet
- Erdbeeren pflücken bei Michael Scharein
Freitag, 5. Juni
- Suppentag / Mittagstisch im DorfCafé
- Einkaufen im Dorfladen
Sonnabend, 6. Juni
- Einkaufen im Dorfladen
- Kuchen backen für das AllerCafé
Sonntag, 7. Juni
- sonntäglicher Café-Betrieb im AllerCafé
Die Drehtage bis Anfang Juli befinden sich noch in der Vorbereitung und Abstimmung mit den einzelnen Akteuren.
Wir werden hier fortlaufend über die weitere Entwicklung berichten.