Die Planungen für ein mögliches Kultur- und Veranstaltungszentrum in Otersen haben einen Rückschlag erlitten, denn ein wesentlicher Baustein wird entfallen. Der TSV Grün-Weiß Otersen votierte Mitte März mehrheitlich gegen eine Umnutzung des kleinen Saals, der für einen möglichen Fitness-/Sportraum vorgesehen war. Die anwesenden Mitglieder des Otersener Sportvereins stimmten damit entgegen dem Votum des erweiterten Vorstandes, der sich im Vorfeld mit breiter Mehrheit für eine Beteiligung des mit Abstand größten Otersener Vereins ausgesprochen hatte.
Arg in Grenzen hielt sich die Beteiligung der Mitglieder an der Versammlung. Gerade einmal 37 der rund 380 Vereinsmitglieder waren in den Sportraum der Alten Schule gekommen, um die neuesten Informationen zum geplanten Projekt einzuholen und über eine mögliche TSV-Beteiligung zu diskutieren. Dass er über die geringe Beteiligung bei diesem wichtigen Thema enttäuscht war, darum machte Vorsitzender Ralf Störk schon bei der Begrüßung keinen Hehl. Nach seiner Einführung, in der Störk ausführlich und auch ausgewogen die Gedanken des Vorstandes skizzierte sowie diverse Pro- und Contra-Argumente aufführte, begrüßte er mit Dieter Bergstedt und Günter Lühning die Vorstandsmitglieder der Dorf- und Vereinsgemeinschaft. Sie stellten das Gesamtprojekt vor und zeigten dem Verein auf, welche Neuerungen möglich wären, aber nicht zwingend realisiert werden müssten. Alle Entscheidungen seien dem TSV selbst überlassen.
Demnach hätte der TSV den bisherigen kleinen Saal samt Theke und Toilettenanlage in einen modernen Fitnessraum umwandeln können, der auch als Sportraum für andere Angebote hätte genutzt werden können. Als Sportraum hätten 73 Quadratmeter zur Verfügung gestanden, weitere 70 Quadratmeter wären für eine Saftbar sowie Umkleiden mit Duschen vorgesehen gewesen. Für die Umkleiden, die Herrichtung von Duschen sowie der Erneuerung der Heizung im Sanitärbereich waren die Kosten des begleitenden Architekten auf ca. 43.000 € geschätzt worden. Nach dem Einwerben von Fördermittel wären für den TSV Eigenmittel von ca. 9.000 € übrig geblieben.
Die Vereinsmitglieder diskutierten lebhaft über mögliche Chancen, die vor allem von der jungen Generation gesehen wurden, als auch eventuelle Risiken, die zum aktuellen Planungsstand nicht gänzlich ausgeschlossen werden können. Insbesondere die Freizeitfußballer sprachen sich demnach für eine Umnutzung des kleinen Saals als Fitnessraum aus, aber auch ältere Mitglieder sahen durchaus Entwicklungspotential bei einem helleren und insbesondere besser klimatisierten Fitnessraum, als dies in der heutigen „Muckibude“ im Häuslingshaus der Fall ist. Skeptisch hinterfragt wurde die bisher geringe Zahl der Fitnessraumnutzer, denn trotz rund 45 ausgegebenen Schlüsseln würde nur ca. 1/3 das Angebot regelmäßig nutzen. „Ist diese geringe Zahl Grund genug, dass wir bis zu 9.000 € von unserem Vereinsvermögen investieren?“, lautete eine Fragestellung. Außerdem äußerten Mitglieder Ängste dahingehend, dass andere Gruppen und Sparten finanziell unter dem neuen Fitnessraum leiden würden oder der günstige Mitgliedsbeitrag von 15 € im Jahr für Erwachsene angehoben werden könnte.
Bei der Abstimmung auf die Frage einer Beteiligung des Sportvereins am Kultur- und Veranstaltungszentrum votierten letztendlich 14 Mitglieder mit Ja und 19 Anwesende mit Nein, dazu gab es vier Enthaltungen.